die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist in Gefahr. Am 25. Oktober haben sich die Ministerpräsidenten der Länder auf eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) verständigt. Die wichtigsten Punkte: 3sat soll mittelfristig in ARTE integriert und die Zahl der Radioprogramme von 70 auf 53 gesenkt werden. Über eine Anpassung der Gebühren wurde keine Einigung erzielt. Damit wird der ÖRR nicht um weitreichende Einschnitte bei seinen Programmen im kommenden Jahr umhin kommen. Eine Weiterentwicklung der Online-Inhalte wird kaum mehr möglich sein.
Angesichts des veränderten Medienkonsumverhaltens vor allem der jüngeren Generation ist letzteres aber mittelfristig unbedingt erforderlich. Die Zeiten des linearen Medienkonsums sind vorbei. Gleichzeitig wird eine seriöse faktenbasierte Informationsarbeit immer wichtiger. Wir sehen doch nicht erst seit der erfolgreichen Wahlkampagne von Trump in den USA, wie anfällig unsere Demokratie für Lügen und Verschwörungstheorien ist.
Gerade auch Kinder, Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund erfordern eine intensive aufklärerische Medienarbeit. Die gibt es nicht umsonst und die ist auch nicht kommerziell zu finanzieren. Sie ist Teil des Bildungsauftrags der Medien und Aufgabe qualifizierter Journalistinnen und Journalisten.
Ein Abbau der Bürokratie und größtmögliche Staatsferne des ÖRR sind wichtige Ziele. Und die ÖRR stehen zu Recht immer in der tagesaktuellen Kritik. Aber diese Kritik muss konstruktiv sein und darf nicht zum Abbau des ÖRR führen. Ich halte den ÖRR und einen professionellen unabhängigen Journalismus für wichtige Bausteine unserer Demokratie. Sie sind schützenswert. Was meinen Sie? Schreiben Sie mir doch einfach mal Ihre Meinung.
Ihr
Michael Kausch